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So tickt der Wohnungsmarkt in Oberursel und Umgebung

Wohnungsmarkt. Knapper Wohnraum: Das ist in den Großstädten und insbesondere in Frankfurt ein bestimmendes Thema. Mietern fällt es immer schwerer, bezahlbare Wohnungen zu finden, Vermieter haben entsprechend gute Renditeaussichten – so sagt man zumindest. Doch stimmt das wirklich und wie sieht die Lage im Frankfurter Umland aus? „Im Bereich Oberursel, in dem wir aktiv sind, lassen sich die Klagen über mangelnden Wohnraum nicht bestätigen; zumindest nicht in dieser Absolutheit“, sagt Benjamin Weber, der im Nachbarort Steinbach als Makler wirkt und insbesondere auch den Immobilienmarkt in Oberursel im Blick hat.

Wohnqualität und Ansprüche steigen

Ein steigendes Mietniveau sei allerdings auch in der Region eindeutig festzustellen. „Das kann bei Neubauten in guten Lagen bis zu zwölf Euro pro Quadratmeter gehen“, sagt Weber. Zugleich sind aber auch einige Miet-Angebote auf dem Markt. Benjamin Weber kennt die Erklärung für diesen scheinbaren Widerspruch: „Auf dem Mietmarkt läuft fast alles über Qualität.“ Bei vielen der auf den ersten Blick günstigen Angebote handele es sich um Wohnraum, der nicht mehr den heutigen Ansprüche von Mietern genügt. Und solche Objekte sind auch im Rhein-Main-Gebiet schwer vermittelbar. „Aus Eigentümer-Perspektive ist die Konsequenz eindeutig: Man muss sich intensiv um seine Vermietungsobjekte, ihre Pflege und adäquate Modernisierung kümmern, um Leerstand zu vermeiden und den Ertrag zu erwirtschaften, der grundsätzlich möglich ist“, sagt Benjamin Weber.

Attraktive Entwicklungsprojekte

Gerade in Oberursel haben nach seiner Beobachtung mehrere attraktive Neubauprojekte dazu beigetragen, dass die Ansprüche der Mietinteressenten steigen. So ist etwa die ehemalige amerikanische Militäreinrichtung Camp King mit ihrer neuen und vielfältigen Bebauung zu den begehrtesten Stadtquartieren geworden. Reihenhäuser finden sich dort ebenso wie große Einheiten mit Eigentumswohnungen und sogar ein paar Einfamilienhäuser, wie sie in Oberursel heute kaum noch neu gebaut werden. Zudem profitiert die Stadt weiterhin von der massiven Verschönerung und der besseren Verkehrsstruktur, die mit der Vorbereitung des Hessentags 2011 einher ging.

„Man muss gar nicht in das etablierte Top-Viertel Maasgrund gehen. Nehmen wir beispielsweise das ehemalige Scheele-Gelände. Dort entstehen neben vielen Eigentumswohnungen auch Reihenhäuser mit direktem Zugang zur Tiefgarage, komfortabler Ausstattung in einer parkartigen Außenanlage“, nennt Benjamin Weber ein derzeit im Bau befindliches Beispiel für ein attraktives neues Stadtviertel. „Daran müssen sich auch Vermieter von Bestandsimmobilien messen lassen.“

Steinbach bewegt sich

 

Die Nachbarkommune Steinbach ist wieder ganz anders aufgestellt. „Man muss einfach einräumen, dass Steinbach weniger attraktiv ist als Oberursel“, sagt Benjamin Weber. Das liege schon an der weniger komfortablen Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. „Aber auch in Steinbach beginnt sich jetzt etwas zu bewegen“, hat er beobachtet. So sollen bald Arbeiten beginnen, um die Hauptstraße mit mehr Bäumen schöner zu gestalten, ein neues Bürgerhaus soll entstehen und mit der Ausweisung neuer Gewerbeflächen will sich die Gemeinde ein Stück weit unabhängig vom Arbeitsplatzangebot in Frankfurt machen, was für einige Einwohner wiederum bedeutet, dass sie sich nicht mehr dem Pendler-Stress aussetzen müssen.

„Keine dieser Maßnahmen wird den Wohnungsmarkt sofort sprunghaft beleben“, räumt Benjamin Weber ein. „Aber es sind kleine Beiträge. Wenn die Immobilieneigentümer entsprechend mitziehen, steigen ihre Erträge und die Attraktivität der Region für potenzielle Mieter wächst.“

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