Mit der Hausratversicherung auf der sicheren Seite
Zu den am weitesten verbreiteten Versicherungen gehört die Hausratversicherung. Sie schützt alles, was sich in der Wohnung befindet und nicht zur Substanz des Gebäudes gehört. „Damit ist eine Hausratversicherung praktisch für jeden sinnvoll, egal ob Mieter oder Selbstnutzer“, sagt der Steinbacher Immobilienmakler Benjamin Weber. Ausnahmen lässt er höchstens gelten, wenn der Hausrat von sehr geringem Wert ist, beispielsweise bei Studenten oder Auszubildenden, die in einer Wohngemeinschaft mit gebrauchten Möbeln leben. Alle anderen sind in der Regel gut beraten, ihren Hausrat abzusichern.
Schutz auch außerhalb der Wohnung
„Einer der wichtigsten Faktoren beim Versicherungsvergleich ist die geforderte Selbstbeteiligung“, sagt Weber. Gerade wer keine besonders hochwertige Ausstattung hat, erhält bei einer hohen Selbstbeteiligung in vielen Schadensfällen kein Geld. Ansonsten ist das Grundprinzip immer gleich: Der Inhalt der gesamten Wohnung ist abgesichert. Das umfasst auch Terrassen, Balkone und ähnliche Anbauten, normalerweise aber keine rein gewerblich genutzten Arbeitszimmer. Auf der anderen Seite greift die Hausratversicherung auch bei Dingen des Hausstands, die man in den Urlaub mitnimmt. Alle üblichen Policen decken Feuer- und Leitungswasserschäden ab, ebenso Einbruch, Diebstahl und Vandalismus sowie die Folgen von Sturm und Hagel, allerdings jeweils ausdrücklich nur am Hausrat und nicht am Gebäude. Schäden durch Sturzregen oder Flusshochwasser werden nicht reguliert. Sie sind Sache einer Elementarschadenversicherung.
„Doch so klar diese Grundzüge erscheinen, geht es bei den Details Unterschiede“, sagt Benjamin Weber und rät zum genauen Studium des Versicherungsvertrags und bei Unklarheiten zur schriftlich fixierten Nachfrage beim Anbieter. Einige typische, je nach Versicherung unterschiedlich beantwortete Fragen: Fallen Gegenstände in einer vom Haus getrennt stehenden Garage unter den Schutz? Ist das Fahrrad mitversichert, wenn es außerhalb der Wohnung gestohlen wird? Sind Sengschäden, beispielsweise durch fallengelassene Zigaretten, versichert oder muss ein echtes Feuer ausbrechen? Werden Überspannungsschäden abgedeckt? Sind Einbauschränke und -küchen mitversichert? Zu bedenken ist auch, dass ein besonders umfangreicher Schutz höhere Beiträge nach sich zieht.
Hausratsversicherung aktuell halten
Selbst eine scheinbar individuell ideale Hausratversicherung macht nicht für alle Zeiten sorgenlos. „Wichtig ist eine regelmäßige Aktualisierung“, unterstreicht Weber. Insbesondere wenn zunächst ein Vertrag für Besitztümer mit relativ überschaubarem Wert abgeschlossen wurde, der Hausstand über die Jahre aber umfangreicher und wertvoller wird, sollte die Versicherung „mitwachsen“. Andernfalls kann es passieren, dass im Schadensfall nur ein Bruchteil der vernichteten Werte ersetzt wird. Eine Überprüfung ist nach größeren Anschaffungen, aber auch nach eventuellen Verkleinerungen des Hausstands nötig. Das betrifft nicht nur den Kauf von Möbeln oder Unterhaltungselektronik, sondern beispielsweise auch geerbter Familienschmuck oder ein teures Musikinstrument.
Einige Policen kommen allerdings weitgehend ohne die Ermittlung realer Werte des Hausrats aus. Sie legen einen Pauschalbetrag für die maximale Absicherung fest, üblicherweise 650 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. „Mit dieser Summe dürften die meisten Haushalte gut abgesichert sein“, meint Weber. „Meist erhält man jedoch ein individuell besser passendes Angebot, wenn man den Aufwand der exakten Wertermittlung auf sich nimmt.“
In jedem Fall rät der Steinbacher Immobilienfachmann dazu, besonders wertvolle Besitztümer zu dokumentieren: Kaufbelege sollten an einem sicheren Ort deponiert und Fotos der Gegenstände am Standort in der Wohnung angefertigt werden.
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