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Experten-Tipps zur Renovierung

Renovierung: Auch das solideste Gebäude kommt einmal in die Jahre. Dann sind Reparaturen unausweichlich. Das dürfte für jeden Haus- oder Wohnungsbesitzer eine altbekannte Weisheit sein. „In jedem Fall ist es besser, seine Immobilie ständig im Auge zu behalten und bei kleineren Schäden und Verschleißerscheinungen sofort tätig zu werden“, sagt Immobilienverwalter und -sachverständiger Hans-Jürgen Weber. „Wer zu lange wartet, nimmt eine Verschlimmerung von Schäden und damit hohe Reparaturkosten in Kauf.“ Deshalb rät er Hausbesitzern dazu, ihre Immobilie regelmäßig und bewusst zu kontrollieren.

 

Am schnellsten nagt der Zahn der Zeit an so genannten Gebrauchsgewerken, also an beweglichen Bauteilen, die ständig benutzt werden. Beispiele sind Rollläden, Wasser-Armaturen oder Türen. Meist sind solche Schäden vergleichsweise einfach zu beheben. Das gilt auch für sämtliche Bodenbeläge, die durch die Begehung ständig „in Gebrauch“ sind.

 

Kritischer wird es am Dach. Schließlich kann eindringendes Wasser die Bausubstanz erheblich in Mitleidenschaft ziehen. Anfällig sind die Stellen, an denen Bauteile die Dachhaut durchstoßen, also Kamine, Dachfenster oder Entlüftungsrohre, aber auch sämtliche Kehlen und Kanten der Dachhaut. Diese Schwachpunkte sollten zwei Mal im Jahr überprüft werden. Unter einem Kaltdach ist das einfach, weil feuchte Stellen innen schnell sichtbar werden. Wo das Dach innen gedämmt ist, bleibt nur die Begutachtung von außen – vom Dachfenster und mit dem Fernglas vom Boden aus.

Auch in der Fläche kann die Eindeckung marode werden. Folgende Lebensdauern kann man für gängige, fachgerecht verarbeitete Dach-Materialien ansetzen:

 

  • Naturschiefer: 50 bis 80 Jahre
  • Tonziegel: 40 bis 60 Jahre
  • Titanzink/Kupfer: 40 bis 60 Jahre
  • Betondachsteine: 30 bis 45 Jahre
  • Zinkblech: 30 bis 40 Jahre
  • Faserzementplatten: rund 30 Jahre

 

Verzinkte Stahl-Regenrinnen halten selten länger als drei Jahrzehnte, hochwertige reine Zink- oder Kupferrinnen können 40 bis 50 Jahre ihren Dienst tun.

 

Kleinere Reparaturen am Wandputz sind vor allem eine Frage der Optik. Blättert der Putz allerdings auf großen Flächen ab, deutet dies auf Feuchtigkeit in der Wand hin, im schlimmsten Fall auf aufsteigende Nässe aus dem Erdreich, die mit aufwendigen Sperrverfahren abgehalten werden muss.

 

An Fenstern und die Haustüren sollten bei Bedarf Dichtungen erneuert und Scharniere nachgestellt werden, um Energie- und Komfortverluste durch Zugluft zu vermeiden. Wer noch Fenster der ersten Doppelglas-Generation aus den 70er Jahren an seinem Haus hat, sollte über den Austausch gegen moderne Doppel- oder Dreifachglasfenster mit besserem Wärme- und Schallschutz ernsthaft nachdenken.

 

„Im Inneren des Hauses steht bei der Inspektion die Heizung im Blickpunkt“, sagt Hans-Jürgen Weber. Spätestens wenn die Wärmeleistung in der Wohnung nachlässt, sollte ein hydraulischer Abgleich durch einen Fachbetrieb vorgenommen werden, der mit wenig Aufwand die Effizienz der Heizanlage steigert. Wer über eine Heizung verfügt, die mehr als 20 Jahre auf dem Buckel hat, sollte sich einen Austausch überlegen. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Heiztechnik einen Sprung nach vorne gemacht, was die Verringerung von Verbrauch und Abgasen betrifft.

Die Heizung besteht allerdings nicht nur aus dem Brenner, sondern auch aus Rohrleitungen. Heizungs- und auch Trinkwasserleitungen sind im Regelfall nach spätestens 40 Jahren erneuerungsbedürftig. Doch auch an neueren Rohren, Ausdehnungsgefäßen und Ventilen sind Rostspuren, nasse Stellen oder Wasserränder Alarmzeichen. „In diesem Fall lieber den Fachbetrieb rufen, statt abzuwarten und einen Heizungsausfall oder Rohrbruch zu riskieren“, warnt Hans-Jürgen Weber. Armaturen in Badezimmer und Küche sind meist nach 30 Jahren reif für den Austausch, Sanitärkeramik hält im Regelfall rund 40 Jahre.

 

Elektroleitungen, Schalter und Steckdosen im Altbau sollten nach spätestens 50 Jahren erneuert werden. In vielen Fällen wird eine Elektro-Sanierung schon weitaus vorher Sinn ergeben, weil der Bedarf an Steckdosen pro Raum erheblich gewachsen ist. Ein Signal für Defekte oder eine drohende Überlastung im Elektro-System sind wiederholt herausspringende Sicherungen.

 

Wer seine Immobilie ständig im Auge behält und Schadstellen frühzeitig behebt, sichert Werte. Gerade Besitzer vermieteter Eigentumsimmobilien sind damit jedoch oft überlastet, zumal Mieter einen Rechtsanspruch auf den einwandfreien Zustand der Wohnung und die schnelle Behebung von Mängeln haben. In diesem Fall kann eine professionelle Immobilienverwaltung weiterhelfen. Hans-Jürgen Weber steht jederzeit als Ansprechpartner für Objekte im Vordertaunus zur Verfügung. „Eine Immobilie muss sich weiterentwickeln und gepflegt werden. Wir helfen Ihnen dabei“, betont der langjährig erfahrene Fachmann.